Die großformatigen Farbfotografien aus dem Zyklus Berge, Wiesen und Wälder des konzeptionellen Fotografen Julian Kirschler zeigen zunächst genau das, was der Titel besagt: Naturaufnahmen. In ihrer digitalen Überhöhung durch den Künstler jedoch greifen diese Landschaften romantisch besetzte Topoi neu auf: Kirschlers Bildsprache entstaubt den Zugang zu Heimat, Verortung, Innerlichkeit. Und visualisiert zugleich das Unterwegssein selbst: Im fließenden, fliehenden Moment eines FLOWshots, wie der Fotograf seine Landschaftsfotografie aus bewegter Position nennt. Und dessen vertraute Perspektive er auf allgemeingültige Kindheitserinnerungen gründet: „Es ist der gleiche Blickwinkel wie damals, als wir an vibrierenden Scheiben in Autos, Bussen oder Zügen die Landschaft an uns vorbeifliegen sahen.“
Evelyn Pschak von Rebay